Freitag, 21. Juni 2013

Canberra

Vor hundert Jahren wurde der Platz gewählt, wo die neue Hauptstadt Australiens stehen sollte. Die Rivalität zwischen den beiden grössten Städten, Sydney und Melbourne, war zu gross, und deshalb entschied man sich für den Ort, wo heute Canberra liegt: zwischen den beiden Metropolen, näher bei Sydney zwar, und das Australian Capitol Territory ist ganz von New South Wales umgeben.
In den Aprilferien war ich für zwei Tage in der Hauptstadt. Böse Zungen behaupten hier in Sydney, Canberra besteht nur aus einem grossen Verkehrskreisel, das stimmt nicht, es sind zwei Kreisel.
Im Ernst: Canberra hat zwar grossartige Museen (ich besuchte das National Museum und die National Gallery of Australia), ein altes Parlament im Zuckerbäcker-Tortenstil und ein neues, ein überdimensionierter, künstlich begrünter Hügel, wo die Politiker im Innern tagen, schöne Spaziergänge dem künstlich aufgestauten See entlang, aber es fehlt das Städtische, die Strassen zum Flanieren, ganz Canberra wirkt wie ein ausgedehnter suburb.
Dass zum Beispiel jemand zu Fuss gehen möchte von der Station der coaches (der Überlandbusse) im Norden, wo auch viele Hotels sind, zum Parlament auf der Südseite des Sees, daran hat offenbar niemand gedacht. Es ist möglich, ich habe es gemacht, die Distanz ist nicht so gross, aber es ist nicht attraktiv, zum Teil folgte ich irgendeinem Trampelpfad entlang einem vielspurigen Highway mit geradezu unendlichem Verkehr, das wichtigste australische Fortbewegungsmittel wird dabei augenfällig (und mit der Zeit stechen seine Ausdünstungen auch in die Nase).

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