Freitag, 28. Juni 2013

Australische Tiere

Viele Tiere der australischen Fauna gibt es ja nur hier und sonst nirgends. Ein paar davon schmücken auch die australischen Dollar- und Centmünzen.
Auf der 50-Cent-Münze halten ein Känguru und ein Emu ein Wappenschild, und auch die Ein-Dollar-Münze zeigt einige Kängurus. In freier Wildbahn sah ich sie zum ersten Mal auf der Fahrt von Adelaide auf die Kangaroo Island am frühen Morgen in grossen Herden am Strassenrand grasen. Bei der Lodge auf der Insel konnte ich sie von Nahem beobachten beim Fressen, Angst hatten sie keine. Wenn sie ihre Position ein bisschen verändern wollen, sieht es seltsam aus, sie können ja nur hüpfen, dabei sind sie zum Beispiel auf der Flucht sehr schnell, aber für kleine Bewegungen wirkt es eigenartig. Am Morgen überraschte ich ein Känguru, das sich über den Zaun der Lodge gewagt hatte, auf unserer Seite war das Gras offenbar noch grüner. Ich weiss nicht, wer mehr erschrocken ist, es oder ich.
Die kleinen Geschwister der Kängurus, die Wallabies oder Zwergkängurus, sind auf Kangaroo Island auch zahlreich anzutreffen.
Auf der 20-Cent-Münze ist das Schnabeltier (platypus) dargestellt, in freier Wildbahn habe ich es noch nicht beobachtet, ich weiss nicht, in welchen Gegenden von Australien man es antreffen kann. Die Schnabeltiere haben die Biologen ja lange verwirrt, sie sind zwar Säugetiere, aber keine Plazentatiere wie die meisten anderen, und auch keine Beuteltiere wie Känguru und Koala, sondern sie legen Eier und auch mit ihrem Schnabel passen sie nicht in das übliche Schema.
Auf der 5-Cent-Münze, die kleinste von allen, hat sich ein Ameisenigel eingeigelt. Diese Tiere sind nicht etwa mit den europäischen Igeln verwandt, sondern mit den Schnabeltieren, wie diese legen sie Eier und ihre Schnauze ist auch eher schnabelförmig. Sie heissen auch Kloakentiere, weil sie nur eine Körperöffnung für Ausscheidungen und zur Fortpflanzung haben. Auch Ameisenigel konnten wir beobachten auf Kangaroo Island im Westen der Insel, ein grosser Nationalpark.
Die 10-Cent-Münze zeigt einen Lyrebird, versteckt hinter seinem Federkleid, lange habe ich gar nicht bemerkt, dass da ein Vogel dargestellt ist. Die Tochter meiner Austauschpartnerin hat kürzlich einen Lyrebird gesehen im Royal National Park, im Süden der Grossstadt Sydney. Das ist selten, die Vögel verstecken sich in der Regel sehr gut und sind schwierig zu beobachten. Sie ahmen andere Geräusche nach, Motorsägen zum Beispiel, im Zweiten Weltkrieg auf Papua Neuguinea anscheinend auch Gewehrsalven.
Wenn Australien einmal eine Fünf-Dollar-Münze einführt, sollte sie meiner Meinung nach einen Koala zeigen. Diese Beuteltiere sahen wir ebenfalls auf Kangaroo Island, die Fauna dort ist sehr vielseitig. Sie sind Einzelgänger, jeder von ihnen hockt alleine auf einem Eukalyptusbaum, schläft achtzehn Stunden im Tag, öffnet einmal das eine Auge, dann das andere und frisst ein paar Blätter. Sie sehen ja sehr kuschelig aus, aber man kommt ihnen offenbar lieber nicht zu nahe, dann können sie auch ihre Krallen zeigen.

In den nächsten zwei Wochen macht mein Blog eine Pause, ich habe Winterferien und reise in die australischen Tropen: Cairns, mit Abstechern in den Daintree Rainforest und aufs Great Barrier Reef, Airlie Beach mit einem kleinen Segeltörn zu den Whitsunday Islands und Noosa an der Sunshine Coast mit einem Ausflug auf Fraser Island.

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